Blick von oben auf die Visualisierung der Landtagserweiterung mit Kubus und Erweiterungsbau

Erweiterung und Sanierung

Frischekur für das Herz der sächsischen Demokratie

Der Sächsische Landtag wird saniert und erhält einen Erweiterungsbau auf der Freifläche zwischen dem Maritim-Hotel und der Elbe sowie einen Kubus im Innenhof des Parlaments. Insbesondere die technische Infrastruktur des Parlaments muss dringend erneuert werden. Zudem braucht es zusätzliche Räume für öffentliche Anhörungen der Parlamentsausschüsse, ein modernes Besucherzentrum sowie mehr Bürofläche.

Im Juni 2024 stimmte die Gestaltungskommission der Stadt Dresden dem finalen Entwurf für die Erweiterung des Parlaments zu.

Hier informiert der Landtag transparent über den derzeitigen Arbeitsstand.

Bauen für ein modernes Haus der Demokratie

Detailansicht öffnen: Visualisierung des neuen Kubus im Innenhof des Landtags bei Nacht
Visualisierung des Kubus im Innenhof (Stand: Juni 2024)
Detailansicht öffnen: Visualisierung des Erweiterungsbaus des Landtags
Visualisierung des Erweiterungsbaus auf der Freifläche zwischen Maritim-Hotel und Elbe (Stand: Juni 2024)

2019 beauftragte der Staatsbetrieb Sächsiches Immobilien- und Baumanagement (SIB) das Büro des Architekten Prof. Peter Kulka (1937 bis 2024) mit den Planungen für die Sanierung und Erweiterung des Sächsischen Landtags. Der renommierte Dresdner Architekt hatte bereits den mehrfach peisgekrönten Landtagsneubau Anfang der 1990er Jahre entworfen, der zum Symbol des demokratischen Neubeginns in Sachsen nach 1990 wurde.

Im September 2022 stimmte das Präsidium des Sächsischen Landtags, in dem alle Fraktionen des Parlaments vertreten sind, einstimmig den Baumaßnahmen zu und beschloss, dass Bau und Sanierung im laufenden Parlamentsbetrieb stattfinden. Damit entschied sich das Präsidium zugleich gegen die ursprünglichen Pläne, wonach das Parlament für die Dauer der Sanierungsarbeiten komplett in einen Ersatzbau in das nahegelegene Packhof-Quartier umziehen sollte. Entsprechende Überlegungen erwiesen sich im Verlauf der Bauplanung aus wirtschaftlichen, sicherheitstechnischen und logistischen Gründen als nicht sinnvoll. Die Zweiteilung des Landtags hätte parlamentarische Abläufe erschwert und dauerhaft enorme Zusatzkosten verursacht.

Sanierung des Landtags

Vorgesehen ist die dringend notwendige Sanierung des Gebäudensembles aus bestehendem Alt- und Neubau. Drei Jahrzehnte intensiver Nutzung haben dem Haus, einst erstes neues Parlamentsgebäude der ostdeutschen Bundesländer, mittlerweile stark zugesetzt. Im Landtag müssen zum Beispiel das gesamte IT-Leitungsnetz sowie die Elektro- und Medientechnik erneuert werden. Aber auch die Barrierefreiheit, der Brandschutz und die Beleuchtung sollen durch die Baumaßnahmen optimiert werden. 

Erweiterung des Parlaments

Zwei Erweiterungsbauten mit insgesamt 2.000 Quadratmetern Bürofläche sollen den seit Jahren gestiegenenen Platzbedarf sowie die Anforderungen an einen modernen Parlamentsbetrieb decken.

Ein rund 70 Meter langes, zweigeschossiges Gebäude ist auf der Freifläche zwischen Plenarsaal, Kongresszentrum, Elbe und Maritim-Hotel vorgesehen. Es soll unterirdisch über einen Tunnel unter der Packhofstraße mit dem bestehenden Gebäude verbunden werden. Das Gebäude wird in drei "Scheiben" mit jeweils sechs Metern Breite geteilt, die versetzt zueinander stehen. Auf dem Platz zwischen der Rückseite des Baus und der Terrasse des Maritim-Hotels wird ein 70 Meter langes und zehn Meter breites Hochbeet Platz finden.

Im Innenhof des Parlaments wird ein Kubus entstehen, der das derzeitige Ensemble mit seinem weithin sichtbaren begrünten Dach überragt und u. a. einen zeitgemäßen Anhörungssaal beherbergen wird.

Die beiden Erweiterungsbauten ermöglichen es, dass perspektivisch Kosten aus der seit Jahren notwendigen Anmietung zusätzlicher Räume in der Devrientstraße entfallen. Moderne, funktionsfähige Räume bringen spürbare Verbesserungen bei öffentlichen Ausschussanhörungen und der Betreuung von knapp 30.000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr, darunter zahlreiche Schulklassen.

Wie geht es jetzt weiter?

Detailansicht öffnen: Architekt Prof. Peter Kulka erklärt seine Entwürfe im Plenarsaal des Landtags.
Architekt Prof. Peter Kulka
Detailansicht öffnen: Prof. Wolfgang Lorch, Vorsitzender der Gestaltunsgkommission, am Rednerpult im Plenarsaal des Sächsischen Landtags
Prof. Wolfgang Lorch, Vorsitzender der Gestaltungskommission

Die Bebauung in erster Reihe in direkter Nachbarschaft zur weltberühmten Dresdner Canaletto-Silhouette wird eng von der Gestaltungskommission der Stadt Dresden unter Vorsitz von Prof. Wolfgang Lorch begleitet. Im Juni 2024 stimmte das Gremium den Planungen des SIB zu. Vorangegangen waren dem Beschluss intensive Diskussionen und ein Arbeitsprozess, in dem die Gestaltung mehrfach angepasst wurde. Wichtig war allen Beteiligten, transparent über den Arbeitsprozess zu berichten und die Stadtgesellschaft in diesen Prozess einzubeziehen.

Ein erster Spatenstich erfolgt voraussichtlich im Jahr 2025.