Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat im Landtag angesichts dramatisch steigender Corona-Infektionen weitere Einschnitte angekündigt. So sprach er am Donnerstag von einem "harten und klaren Wellenbrecher" für zwei oder drei Wochen. Kretschmer bezeichnete es als "unfassbar", dass manche die Pandemie noch immer leugnen. "Wer über Monate Lügen hört, wird am Ende nicht mehr wissen, was die Wahrheit ist." Das sei ein Teil des Problems und Grund für die niedrige Impfquote sowie die Ablehnung notwendiger Maßnahmen. AfD-Fraktionschef Jörg Urban kritisierte die Coronapolitik der Regierung scharf. Obwohl die Hälfte der Menschen in Sachsen geimpft sei, gebe es mehr Infizierte als vor einem Jahr. Das derzeitige Problem seien nicht die vielen Infektionsfälle und auch nicht die steigende Zahl der Krankenhaus-Einweisungen, sondern die mangelhaften Vorbereitungen der Regierung. Mit ihrer Generalkritik blieb die AfD in einer teilweise emotional geführten Debatte allein. Kritische Töne waren aber auch von den LINKEN zu hören. Anstatt die noch nicht gebildete Bundesregierung zu kritisieren, solle Kretschmer "endlich in die Gänge kommen, um hier in Sachsen wieder Herr der Lage zu werden", sagte die Gesundheitsexpertin der LINKEN, Susanne Schaper. Die BÜNDNISGRÜNEN mahnten dazu, Impflücken zu schließen. Die SPD verteidigte die harten Maßnahmen: "Ein verantwortungsvoller Staat muss mit Blick auf die aktuelle Infektionslage in Sachsen handeln", betonte die SPD-Abgeordnete Simone Lang – wie Schaper eine gelernte Krankenschwester.