Mit dem Antrag „‘Frieden braucht Mut.‘ Ein ziviles Leitbild für Hochschulen und Wissenschaft einführen und gesetzlich garantieren!“ wollte die Fraktion Die Linke sicherstellen, dass die Arbeit an den staatlichen Hochschulen ausschließlich zivilen und friedlichen Zwecken diene. Eine Mehrheit im Landtag stimmte jedoch dagegen. Die Linken begründeten den Antrag damit, dass der Wettlauf der Militarisierung gestoppt werden müsse. Die weltweiten Militärausgaben lägen ein Vielfaches über dem, was es bräuchte, um den Hunger zu beenden. Um wenigstens einen Anfang zu machen, fordere man eine Initiative für friedliche Hochschulen. Die CDU sah durch eine Zivilklausel die Wissenschaftsfreiheit in Gefahr. Es sei ferner unklar, was eigentlich militärische Forschung sei. Zahlreiche Erfindungen können unterschiedlichen Einsatzzwecken dienen. In ähnlicher Weise argumentierte die AfD. Auch das Internet oder die Satellitennavigation entstammten der Militärforschung. Man wolle die Freiheit in der Forschung, mehr Technologieoffenheit und wieder mehr Innovationen aus Deutschland. Das BSW befürwortete den Antrag und sah in ihm einen Schritt in die richtige Richtung. Ohne eine ausreichende Finanzierung der Hochschulen sei das Ziel einer friedlichen und unabhängigen Wissenschaft allerdings kaum realisierbar. Wissenschaft lebe von Freiheit, Kreativität und Verantwortung, hieß es von der SPD). Verbote indes schadeten, egal, wie gut sie gemeint seien. Die Aufgabe des Staates liege darin, Wissenschaftler dabei zu unterstützen, die ethischen und sicherheitsrelevanten Folgen ihres Handelns abzuschätzen. Die Fraktion BÜNDNISGRÜNE verteidigte den Schutz der Wissenschaftsfreiheit und unterstrich die Freiwilligkeit der Hochschulen, sich eigene Zivilklauseln geben zu können. Man setze sich dafür ein, die Mittel für die Grundausstattung zu erhöhen.