Der Landtag hat den Doppelhaushalt für die Jahre 2021/2022 beschlossen. Mit rund 43 Milliarden Euro gibt der Freistaat trotz der Corona-Krise so viel Geld aus wie noch nie. Um die Folgen der Pandemie zu meistern, hatte das Parlament vor einem Jahr einer Schuldenaufnahme von bis zu sechs Milliarden Euro zugestimmt. Mit dem "normalen Geld" hätte es weder für den Aufbau der Impfzentren noch für die Unterstützung der Unternehmen, sozialer und kultureller Einrichtungen gereicht, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer im Landtag. Für die CDU versicherte Fraktionschef Christian Hartmann, dass die geplanten Rekordausgaben keine Abkehr von der soliden Finanzpolitik bedeuteten. Die grüne Fraktionschefin Franziska Schubert sah die Voraussetzungen für eine Kehrtwende in der sächsischen Politik geschaffen. Als Beleg nannte sie den Klimafonds und das erste Landesnaturschutzprogramm. SPD-Fraktionschef Dirk Panter betonte, der Haushalt sende ein wichtiges Signal aus: "Jetzt, in der Krise, wird nicht gekürzt." AfD-Fraktionschef Jörg Urban ließ kein gutes Haar an den Plänen der Koalition. Sie schlage mit diesem Haushalt eine vollkommen falsche politische Richtung ein. Urban kritisierte vor allen 2.100 zusätzliche Stellen. Er warb u. a. für ein kostenloses Frühstück für Grund- und Förderschüler und eine bessere Unterstützung von Menschen, die ihre Angehörigen pflegen. Linke-Fraktionschef Rico Gebhardt attestierte der Kenia-Koalition ein Bemühen, Fehlentwicklungen vergangener Jahre zu korrigieren: "Eine gute Reparaturbrigade ist am Werk, sie flickt so gut sie kann." Die Linken forderten über eine Milliarde Euro zusätzlich für einen Corona-Härtefallfonds. Die Änderungsanträge der Opposition erhielten keine Mehrheit im Landtag.