„Tragen Sie Frieden und Verständigung in unsere Gesellschaft!“ – Weihnachtsbotschaft des Landtagspräsidenten

109/2021 Datum 23.12.2021

In einer Weihnachtsbotschaft hat Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler die Sachsen zu Hoffnung und Versöhnung aufgerufen: „Tragen Sie Frieden und Verständigung in unsere Gesellschaft! Dafür steht für mich Weihnachten.“

Die aktuelle Situation sei eine schwere Belastungsprobe für unsere Gesellschaft, sagte der Parlamentspräsident in einer im Internet veröffentlichten Ansprache: „Meinungen und Überzeugungen stehen sich mitunter unversöhnlich gegenüber. Doch eine Demokratie muss kontroverse Standpunkte aushalten. Demokratie heißt miteinander zivilisiert streiten und um die besten Lösungen ringen. Aber Streit muss respektvoll bleiben. Er darf nicht in Hass enden. Vielmehr ist es wichtig, Versöhnung zu üben und Brücken zu bauen.“

Mit Blick auf die Pandemie betonte der Landtagspräsident:

„Wir alle haben auf ein anderes Weihnachten gehofft. Die Corona-Pandemie verlangt uns weiterhin viel Geduld ab.

Wenn die Bergleute im Erzgebirge früher eingefahren sind, dann stellten ihre Familien Lichter in die Fenster. Durch sie leuchtete die Hoffnung, dass die Männer am Ende des Tages wieder heimkehren würden. Wir sollten jetzt ebenso zuversichtlich sein.

Die Impfung führt uns aus der Pandemie. Nur dann gibt es Hoffnung auf eine Normalität, wie wir sie kennen.“

Video der Weihnachtsbotschaft des Landtagspräsidenten:

https://www.youtube.com/watch?v=PAOWYAT63ug

 

Wortlaut der Weihnachtsbotschaft:

„Liebe Bürgerinnen und Bürger,

das Warten auf Weihnachten endet nun. Was erhoffen Sie sich von den kommenden Feiertagen? Sind Sie schon in Feststimmung oder überwiegt bei Ihnen die Sorge angesichts der andauernden Pandemie? Vielleicht ist es auch beides zugleich. So geht es jedenfalls mir.

Wir alle haben auf ein anderes Weihnachten gehofft. Sicherlich, dieses Jahr ist manches klarer. Aber es ist noch lange nicht gut, schon gar nicht ist es leichter. Die Corona-Pandemie verlangt uns weiterhin viel Geduld ab. Das Virus verzeiht keine Fehler. Es verlangt nach entschlossenem Handeln und festem Zusammenstehen.

Für mich steht fest: Die Impfung führt uns aus der Pandemie. Nur dann gibt es Hoffnung auf eine Normalität, wie wir sie kennen – auch und gerade an Weihnachten.

Wenn die Bergleute im Erzgebirge früher eingefahren sind, dann stellten ihre Familien Lichter in die Fenster. Durch sie leuchtete die Hoffnung, dass die Männer am Ende des Tages wieder heimkehren würden. Wir sollten jetzt ebenso zuversichtlich sein. Wir sollten in unseren Herzen Ruhe und Besonnenheit bewahren.

Das größte Fest der Hoffnung ist für mich Weihnachten. Es ist die Geburt der Menschlichkeit in einer Krippe. Gott wird Mensch in der Gestalt eines Kindes.

Menschlichkeit habe ich in diesem Jahr an vielen Orten in Sachsen erlebt. Aber auch denen, die sich unentwegt um andere kümmern, geht irgendwann die Kraft aus. Sie sind überlastet und erschöpft. Wir können uns trotzdem auf sie verlassen. Dafür bin ich zutiefst dankbar. Genauso wie für alle anderen, die für unseren Freistaat im Einsatz sind.

Wer Menschlichkeit zeigt, stärkt den Zusammenhalt. Wer den Zusammenhalt stärkt, fördert den Frieden.

Die aktuelle Situation ist eine schwere Belastungsprobe für unsere Gesellschaft. Meinungen und Überzeugungen stehen sich mitunter unversöhnlich gegenüber. Doch eine Demokratie muss kontroverse Standpunkte aushalten. Demokratie heißt miteinander zivilisiert streiten und um die besten Lösungen ringen. Aber Streit muss respektvoll bleiben. Er darf nicht in Hass enden. Vielmehr ist es wichtig, Versöhnung zu üben und Brücken zu bauen.

Sorgen wir dafür, dass uns dies ein Leitgedanke sein kann: Zeigen Sie Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe! Bewahren Sie Hoffnung und Zuversicht! Tragen Sie Frieden und Verständigung in unsere Gesellschaft! Dafür steht für mich Weihnachten.

Ich wünsche uns ein friedliches und besinnliches Fest. Dass es gelingt, für einen Moment innezuhalten und neue Kraft zu sammeln.

Ihnen allen frohe und gesegnete Weihnachten!“