51/2024 13.06.2024
Nach 34 Jahren als Abgeordneter des Sächsischen Landtags und nach 15 Jahren als Parlamentspräsident leitet Dr. Matthias Rößler heute seine letzte reguläre Plenarsitzung und die letzte Sitzung vor der Sommerpause. Er wird dazu zum Ende der Plenarsitzung das Wort ergreifen.
Hierzu erklärt Dr. Matthias Rößler, Präsident des Sächsischen Landtags:
„Eine Demokratie ist nie fertig, sie ist immer im Werden. Jeder kann einen Teil dazu beitragen, damit sie gelingt. Als scheidender Landtagspräsident schaue ich auf die vergangenen 34 Jahre zurück. Die Friedliche Revolution hat mich über Demonstrationen und den Runden Tisch in die Politik ‚gespült‘. Die Revolution frisst bekanntlich ihre Kinder. Aber ich bin übrig geblieben.
Als Abgeordneter, Staatsminister und Landtagspräsident trage ich nun mehr als die Hälfte meines Lebens Verantwortung für den Freistaat Sachsen. Es war und ist mir ein großes Privileg, über ein Vierteljahrhundert in politischen Spitzenämtern meine sächsische Heimat entscheidend zu gestalten. Mein Entschluss für den damals eingeschlagenen Weg betrachte ich heute als großes Glück.
Unser Freistaat hat nach den schwierigen Jahren der Transformation zu einer neuen, beeindruckenden Stärke gefunden. Sachsen ist heute eine stabile Demokratie mit einer robusten mittelständischen Wirtschaft, starker Infrastruktur, einem hoch angesehenen Bildungssystem, einer ausgezeichneten Kulturlandschaft und vielem anderem mehr.
Alle haben dazu beigetragen: die Bürgerinnen und Bürger, unsere Verfassung, intakte politische Institutionen und natürlich ein selbstbewusstes Landesparlament.
Mein großer Wunsch ist es, dass wir dieses weiterhin achten und wertschätzen. Lasst uns in diesem wunderbaren Sachsen, in unserem Freistaat, das Bewahrenswerte erhalten und die notwendigen Veränderungen kraftvoll voranbringen.
Der größte Vorteil unserer freiheitlichen Demokratie ist der offene Meinungsaustausch. Um ihn zu nutzen, sollten wir streiten ohne zu verletzen und argumentieren ohne zu verurteilen. Das sage ich gerade im Hinblick auf den bereits begonnenen Wahlkampf. Tragen Sie als politische Vorbilder dazu bei, dass der Meinungsstreit fair und friedlich verläuft. Vor allem aber, dass eine parlamentarische Zusammenarbeit in diesem Hohen Hause auch in der nächsten, der 8. Legislaturperiode, gut gelingt.“