„Grundgesetz bedeutet Freiheit statt Unterdrückung, Rechtsstaatlichkeit statt Willkür"

41/2024 Datum 22.05.2024

Dr. Matthias Rößler zum 75-jährigen Jubiläum des Grundgesetzes

Am morgigen 23. Mai 2024 jährt sich die Verabschiedung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland durch den Parlamentarischen Rat zum 75. Mal. Im Freistaat Sachsen gilt das Grundgesetz seit dem 3. Oktober 1990. 

Der Sächsische Landtag und die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung begehen am 23. Mai 2024 ab 11.00 Uhr im Plenarsaal eine gemeinsame Feierstunde „75 Jahre Grundgesetz“. Zunächst sprechen Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler und Dr. Roland Löffler, Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung. Danach folgt eine musikalische Lesung: Pressemitteilung zur Veranstaltung

Zum 75-jährigen Jubiläum des Grundgesetzes erklärt Dr. Matthias Rößler, Präsident des Sächsischen Landtags: 

„Das Grundgesetz gehört zu den größten Errungenschaften der deutschen Geschichte. Es entstand als Gegenentwurf zum totalitären NS-Staat. Das bedeutete Freiheit statt Unterdrückung, Rechtsstaatlichkeit statt Willkür, Friedfertigkeit statt Gewalt, Volksherrschaft statt Diktatur. 

Am 3. Oktober 1990 schlug auch für uns Sachsen die glückliche Stunde der freiheitlichen Demokratie. Wir erkämpften sie in der Friedlichen Revolution für uns selbst. In freier Selbstbestimmung vollendeten wir die Einheit und Freiheit unseres Landes. 

81 Prozent der Deutschen sind davon überzeugt, dass sich das Grundgesetz bewährt hat. In Ostdeutschland liegt diese Zahl um die 70 Prozent. Auch bei uns wissen die Bürger die Versprechen, die ihnen das Grundgesetz gibt, zu schätzen. Dahinter dürfen wir nicht wieder zurückfallen. Eine Demokratie kann nur freiheitlich sein. 

Mit dem Grundgesetz haben wir eine wehrhafte Demokratie, um unsere Staatsform vor ihren Feinden und vor Extremismus jeglicher Form wirksam zu schützen. 

Das Grundgesetz setzt uns die Leitplanken aus Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Auf diesem Fundament aber brauchen wir einen offenen Diskurs: Demokratie lebt von Wettbewerb, vom Ringen um Argumente und Lösungen. Machen wir uns die Mühe und ringen wir um die besten Ideen für unser Land, den Freistaat Sachsen, für Europa. Besonders in diesem Jahr mit den drei vor uns liegenden Wahlen. Erliegen wir nicht der Versuchung, unbequeme Meinungen auszuschließen. Reden und Handeln wir mit Respekt und Anstand.“