Beim Bau von öffentlichen Gebäuden legt das Landesrecht fest, dass ein gewisser Anteil der Baukosten für Kunst ausgegeben werden muss. Damit kommt der Freistaat seiner Aufgabe nach, die zeitgenössische bildende Kunst zu fördern.
Im Falle des Sächsischen Landtags belief sich der Anteil auf 0,5% der Baukosten. Davon wurden folgende Kunstwerke erworben:
Die Bronze-Skulptur „Nike ‘89“auf dem Landtagsvorplatz von Wieland Förster entstand 1997/1998.
Die antike Siegesgöttin, reduziert auf einen Torso, symbolisiert, dass es keine Siege ohne Opfer gibt. Die Figur ist den historisch bedeutsamen Wendetagen 1989 gewidmet.
Wieland Förster wurde 1930 in Dresden geboren. Nach einer Lehre zum Technischen Zeichner studierte er Bildhauerei an der Kunsthochschule Dresden und war Meisterschüler von Fritz Cremer in Berlin. Seine künstlerische Entwicklung in der DDR war von politischen Repressionen begleitet, jedoch wurde er Ende der 70er Jahre zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Künste gewählt und zum Professor ernannt. 1998 fand sein Werk im Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden Anerkennung.
Die „Sequenced Conic Constructions in Three Domains“, eine flach liegende Stahlskulptur im Innenhof des Landtags, entstand 1995/1996.
Sie ist Teil der Werkgruppe „sequenced conic sculptures“, die der Künstler als seine bedeutsamsten Werke betrachtet. Ursprünglich war die Skulptur ein Auftragswerk der Städtischen Kunstsammlungen Chemnitz.
David Rabinowitch wurde 1943 in Toronto geboren und studierte Naturwissenschaften und englische Literatur in London. Er lehrte an verschiedenen Universitäten, u. a. an der Kunstakademie Düsseldorf. Sein umfangreiches Werk erfuhr in Veröffentlichungen und Ausstellungen internationale Anerkennung.
Die Glaswand zwischen Kantine und Bibliothek ging aus einem Wettbewerb hervor und entstand 1995/1996. Über drei Ebenen gestaltete Professor Ulrich Horndash die Wand aus Glas mit farbigen Pointen und von unten nach oben abnehmender Verspiegelung.
Die gelben und blauen Einfärbungen der Randbereiche erzeugen als leuchtende Pointen ein den Raum belebendes Farbspiel.
Ulrich Horndash wurde 1951 in Nürnberg geboren. Er lebt und arbeitet in München, wo er 1993/1994 eine Gastprofessur für bildnerisches Gestalten an der TU München innehatte. Seine Kunst wurde in zahlreichen Einzelausstellungen in Europa und den USA ausgestellt.