Der damalige Ministerpräsident Prof. Dr. Georg Milbradt bezeichnete das durch Starkregen verursachte Hochwasser im August 2002 als „die größte Naturkatastrophe in der sächsischen Geschichte“. Auch in den Landtag drangen die Wassermassen: Der Schaden an Gebäude, Technik und Ausstattung belief sich auf etwa 10 Millionen Euro.
Starkregen hatte im August 2002 die Elbe und ihre Nebenflüsse anschwellen und über die Ufer treten lassen.
Bei dem "Jahrhunderthochwasser" erreicht die Elbe einen historischen Höchststand von 9,40 m und verursachte große Schäden.
Eine Flutwelle rollte duch Dresden und setzte große Teile der Innenstadt unter Wasser, darunter den Hauptbahnhof, das Universitätsklinikum, die Semperoper, den Zwinger und den direkt am Flussufer gelegenen Sächsischen Landtag.
Lesen Sie hier, wie sich die Hochwasserlage im sächsischen Parlament entwickelte:
Wasser dringt aus der überlasteten Kanalisation in den Keller ein.
Die Weißeritz bahnt sich ihren Weg in die Elbe und umschließt dabei das gesamte Gebäude mit einer ca. 50 cm hohen Wasserfläche. Anfänglich kann das Wasser im Keller noch mit einem Notstromaggregat abgepumpt werden, dieses fällt allerdings später ebenfalls aus. Die zentrale Haus- und Kommunikationstechnik im Keller wird überflutet und damit größtenteils zerstört. Immer wieder müssen Archive und Computer im Landtag in die nächsthöhere Etage verbracht werden, um sie vor Wasserschäden zu retten.
Das Weißeritzhochwasser ebbt ab und der Vorplatz fällt wieder trocken. In der Landespolizeidirektion auf der Neuländer Straße wird ein provisorisches Notbüro eingerichtet.
Trotz eines Sandsackwalls, der die Wassermassen der steigenden Elbe zurückhalten sollte, tritt der Fluss über die Ufermauer und dringt in das Landtagsgebäude ein.
Die Elbe erreicht den historischen Höchststand von 9,40 m. Im Landtag steht das Wasser bis kurz unter die Kellerdecke, das Erdgeschoss bleibt jedoch bis auf das Kontor von der Flut verschont.
Um die Arbeitsfähigkeit von Verwaltung und Fraktionen zumindest eingeschränkt aufrechtzuerhalten, wird ein Ausweichsitz im Regierungspräsidium Dresden an der Stauffenbergallee eingerichtet.
Unter Mithilfe von Mitgliedern und Mitarbeitern des Landtags wird das Gebäude entwässert, entschlammt und beräumt.
Die Stromversorgung kann wieder gewährleistet werden.
Der Festakt zum Tag der Deutschen Einheit 2002 ist die erste öffentliche Veranstaltung im Plenarsaal nach dem Hochwasser.
Die neue Telekommunikationsanlage wird in Betrieb genommen.
Seit 2002 liegen die Zentralen für Telekommunikationsanlage sowie Sicherheits-, EDV- und elektroakustischen Anlagen im ersten Stock des Gebäudes, um sie vor künftigen Hochwassern zu schützen. Die im Keller verbleibenden Elektroanlagen für die Energieversorgung können nun im Falle einer Flut komplett abgeschottet werden. Der Betonfußboden in der Tiefgarage und in einigen Kellerbereichen wurden durch Betonpfähle zusätzlich verankert, um das Gebäude gegen den Auftriebsdruck bei einem Hochstand der Elbe bis zu 8 m zu sichern. Drei Brunnen nehmen Grundwasser auf und pumpen es in die Elbe ab, um den Elbpegel im Bereich des Landtages konstant und den Keller trocken zu halten.
Zudem veranlasste die Stadtverwaltung den Bau einer Hochwasserschutzwand, die die Altstadt insgesamt vor Überflutung bewahren soll. Außerdem werden Spundwände bereitgehalten, die bei der Überschreitung einer festgelegten Hochwassermarke aufgesetzt werden.
Im Juni 2013 zeigten diese Schutzmaßnahmen ihre Wirkung: Trotz eines Pegelstandes von 8,76 m drang die Elbe nicht in das Landtagsgebäude ein.