Mein Name ist Nils Fechner. Ich bin 16 Jahre alt und komme aus Großdubrau in der Nähe von Bautzen. Seit der 7. Klasse lebe ich in einem Internat in Dresden, um hier die Schule mit meinen Ambitionen im Fußball verbinden zu können.
Anfang November 2021 habe ich ein Schülerpraktikum im Rahmen der 10. Klasse in der Verwaltung des Sächsischen Landtags absolviert und möchte Ihnen einen kleinen Einblick geben, was ich während dieser Zeit erlebt habe.
Sie fragen sich wahrscheinlich und auch zurecht, wie ich zu diesem Praktikum kam. In der 8. Klasse besuchten wir mit der Schule den Landtag und lernten bei einer Führung das Parlament und seine Aufgaben kennen. Am Ende der Führung bekamen wir vom Besucherdienst einen Schülerkalender. In diesem Kalender fand ich eine Anzeige für ein Schülerpraktikum im Landtag. Kurz darauf bewarb ich mich und erhielt schnell eine Zusage. Leider machte mir Corona einen Strich durch die Rechnung und ich konnte das Praktikum nicht antreten. Ich probierte es im Folgejahr noch einmal – wieder kam Corona dazwischen. Schließlich klappte es aber nun
im November 2021 doch noch.
Während meines Praktikums lernte ich viele verschiedene Arbeitsbereiche kennen. Die ersten Tage verbrachte ich bei den Amtsboten und durfte mit ihnen die Post innerhalb des Gebäudes verteilen. Dies half mir insgesamt für das Praktikum, da ich lernte, in welche Referate sich die Landtagsverwaltung gliedert und ich mich im Haus besser orientieren konnte. Anschließend lernte ich den Ausschussdienst kennen, wo ich in die Vor- und Nachbereitung von Ausschusssitzungen eingebunden war und auch an mehreren Sitzungen teilnahm. Es war sehr interessant zu sehen, was bei so einer Sitzung eigentlich alles passiert.
Danach ging es für mich weiter zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, wo ich zum Beispiel hinter die Kulissen des Besucherdienstes schauen und die derzeit entstehende neue Website des Parlaments in Augenschein nehmen konnte. Außerdem durfte ich eine Führung begleiten und konnte gleich mal testen, welches Wissen von meinem eigenen Besuch im Landtag noch vorhanden war. Zufälligerweise fanden genau während meines Einsatzes dort Fotoaufnahmen für den Titel des Schülerkalenders 2022/23 statt. Spontan durfte ich dabei sein und zwar nicht hinter, sondern vor der Kamera! Ich bin gespannt, ob ich es auf das Cover des neuen Kalenders schaffe.
Weiter ging es danach für mich zur Beschaffung und in die Bibliothek. Ich lernte zum Beispiel die Bibliothekssoftware kennen und durfte damit arbeiten. Die letzte Station meines Praktikums führte mich in die
IT-Abteilung. Mir wurde gezeigt, was für das digitale Arbeiten im Landtag alles nötig ist und ich durfte sogar selbst einen Arbeitsplatz aufbauen.
Ein einzelnes Highlight gab es für mich nicht. Vielmehr war das ganze Praktikum ein großes Highlight. Jeder Bereich, den ich kennenlernen durfte, war auf seine Art und Weise interessant und spannend. Deshalb kann ich auf die Frage, ob mir etwas nicht so gefiel, nur mit Nein antworten. Natürlich gab es auch mal langweilige Phasen, dafür waren die anderen aber umso besser. Am meisten überrascht hat mich das Arbeitsklima. Stets hat man sich höflich begrüßt, egal, wem man über den Weg gelaufen ist. Erwartet hatte ich ein deutlich graueres und kälteres Klima. Mein abschließendes Fazit: Die zwei Wochen waren sehr gelungen und haben mir sehr viel Spaß gemacht. Ich habe viel Neues kennengelernt und eine Menge Erfahrung für meine Zukunft gesammelt.
Seit vielen Jahren bietet die Landtagsverwaltung Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihr Pflichtpraktikum (8. bzw. 9. Klasse) im Parlament zu absolvieren. Zwei Wochen lang können sie in die Politik hineinschnuppern, parlamentarische Abläufe kennenlernen, an Sitzungen teilnehmen und hinter die Kulissen der Landespolitik schauen.
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