35 Jahre Sächsischer Landtag

Datum 27.10.2025

New York Grand Central Terminal

Am 27. Oktober 1990 kam der 1. Sächsische Landtag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Heute, 35 Jahre später, ergab sich für Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, mit Landtagsabgeordneten aller Fraktionen über aktuelle Probleme zu diskutieren. Am Nachmittag erinnerten Parlamentspräsident Alexander Dierks und Zeitzeugen an die Anfänge des Parlaments nach der Friedlichen Revolution und eröffneten die Ausstellung "35 Momente aus 35 Jahren".

120 Schülerinnen und Schüler statt 120 Abgeordnete

Unter dem Motto "Der Landtag und wir - 35 Jahre Sächsischer Landtag" waren Schülerinnen und Schüler des Romain-Rolland-Gymnasium aus Dresden zu Gast und durften auf den Plätzen der Abgeordneten im Plenarsaal Platz nehmen.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Landtagspräsident Alexander Dierks, der die Bedeutung dieses historischen Tages für den Freistaat Sachsen hervorhob, fanden drei Diskussionsrunden statt. Dabei wurden zu jeder Diskussionsrunde zwei Abgeordnete zugelost, die anschließend 30 Minuten mit zwei Schülerinnen und Schülern über Themen diskutierten, die sich neben der Bedeutung der Demokratie auch immer wieder um heutige Probleme sowie die Beteiligung von Jugendlichen an politischen Entscheidungen drehten. 

Folgende Abgeordnete aus den Fraktionen nahmen an den Diskussionsrunden teil:

  • Conrad Clemens, CDU
  • Jonas Dünzel, AfD
  • Ralf Böhme, BSW
  • Martin Dulig, SPD
  • Valetin Lippmann, BÜNDNISGRÜNE
  • Juliane Nagel, Die Linke

Ausstellungseröffnung zu 35 Jahre Sächsischer Landtag

Der Nachmittag stand dann ganz unter dem Motto "Momentaufnahmen aus 35 Jahren Sächsischer Landtag".

Dazu kamen viele Persönlichkeiten wieder einmal ins Parlament, die in der ersten Wahlperiode von 1990 bis 1994 dabei waren. Im Rahmen der Foto-Ausstellung im Bürgerfoyer blickten sie auf die ersten Sitzungen in der Dreikönigskirche und besondere Ereignisse zurück.
„Das, was Sie geschaffen haben, ausgehend von der 1. Sitzung des Sächsischen Landtags über den Beschluss der Verfassung im Jahre 1992 und die vielen wegweisenden Entscheidungen, die in dieser Phase getroffen wurden, – das ist das große Geschenk Ihrer Generation von Politikern an meine Generation“, sagte Landtagspräsident Alexander Dierks.  


In Anspielung auf die Nationalversammlung 1848 in der Frankfurter Paulskirche betonte der ehemalige Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler: „Für uns in Sachsen war die Dreikönigskirche damals unsere Paulskirche, unser Geburtsort der freiheitlichen Demokratie.“ Angelika Freifrau von Fritsch, ebenfalls Abgeordnete der ersten Stunde, hatte das Protokoll der 1. Sitzung mitgebracht: Es zeuge von dem unbändigen Willen, Demokratie zu gestalten. „Aber es zeugt auch davon: Bis auf wenige Abgeordnete hatten wir damals keine Erfahrung weder mit einer Geschäftsordnung, dem Parlamentarismus oder der freien Rede“, so Fritsch.

Zum Abschluss zeigte der langjährige Fotograf und Beobachter seit 1989 Steffen Giersch einige Fotos aus seinem Archiv. „Mir gefallen bis heute immer die Bilder sehr, auf denen man sieht, dass sich die Abgeordneten auch über Fraktionsgrenzen hinweg ausgetauscht und gut verstanden haben“, sagte er.

Die Ausstellung im "35 Momente aus 35 Jahren" können Besucherinnen und Besucher noch bis Weihnachten zu den Öffnungszeiten des Bürgerfoyers besichtigen.