Zentrum gegen Vertreibungen mit zwei Ausstellungen zu Gast im Sächsischen Landtag – Vernissage am 25. August 2015

63/2015 Datum 19.08.2015

Ab der kommenden Woche zeigt der Sächsische Landtag zwei Ausstellungen des Zentrums gegen Vertreibungen. "Die Gerufenen" befasst sich mit der Besiedelung Mittel- und Osteuropas durch deutsche Auswanderer. "Erzwungene Wege" zeigt Schicksale von Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts.

Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler eröffnet die Schauen am 25. August 2015 im Bürgerfoyer. Anschließend spricht Egon Primas, Mitglied des Präsidiums des Bundes der Vertriebenen, ein Grußwort. Kurator Wilfried Rogasch führt die Gäste der Vernissage schließlich durch die Ausstellungen.

Die Vertreter der Medien sind herzlich zur Vernissage am Dienstag, dem 25. August 2015 um 18:00 Uhr in das Bürgerfoyer des Sächsischen Landtags, Bernhard-von-Lindenau-Platz 1, 01067 Dresden eingeladen.

"Die Gerufenen – Deutsches Leben in Mittel- und Osteuropa"

Die Ausstellung "Die Gerufenen – Deutsches Leben in Mittel- und Osteuropa" befasst sich mit der Besiedlung ost- und südosteuropäischer Gegenden durch deutsche Auswanderer. Die deutsche Ostsiedlung begann im Mittelalter und erfolgte zumeist friedlich. Zu ihren Pionieren gehörten die Mönchsorden, insbesondere die Zisterzienser. Bauern, Kaufleute und Handwerker wurden von Herrschern oder lokalen Grundherren angeworben. Strukturschwache Gebiete sollten durch neue Bewohner gefördert, Grenzen gesichert werden. Weitreichende Privilegien dienten als Anreiz. Unterschiedliche Motive bewegten die Menschen dazu, die Heimat zu verlassen und in der Ferne ihr Glück zu suchen. Die Ausstellung umfasst eine Zeitspanne von 800 Jahren, geographisch gelangt halb Europa in den Blick. Gezeigt werden wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklungen, die zur Einwanderung reizten, von den Siedlern angestoßen oder verstärkt wurden.


"Erzwungene Wege – Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts"

"Erzwungene Wege – Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts" zeigt Schicksale von Flucht und Vertreibung und durchmisst zeitlich und räumlich das Europa des 20. Jahrhunderts. Eine chronologische Linie bietet einen Überblick über die unterschiedlichen Erscheinungsformen von Flucht, Vertreibung und Genozid im 20. Jahrhundert. Diese Ereignisse werden jeweils in ihrem historischen Kontext behandelt. Neben den menschlichen Tragödien werden auch die kulturellen Verluste dargestellt. Zeitzeugenberichte reflektieren europäische Einzelschicksale.


Zentrum gegen Vertreibungen

Die Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen besteht seit dem Jahr 2000. Sie wurde geboren aus der Erkenntnis des Bundes der Vertriebenen, dass es nötig sei, ein Instrument zu schaffen, das dazu beiträgt, Vertreibung und Genozid grundsätzlich als Mittel von Politik zu ächten. So wurde eine eigenständige Stiftung errichtet. Ihr Ziel ist es, Völkervertreibungen weltweit entgegenzuwirken, sie zu ächten und zu verhindern und dadurch der Völkerverständigung, der Versöhnung und der friedlichen Nachbarschaft der Völker zu dienen.

Öffnungszeiten

Die Ausstellungen können vom 26. August bis 24. September 2015 jeweils montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden. An Feiertagen bleibt die Schau geschlossen.