Sächsischer Landtag beherbergt jetzt drei Bienenvölker

58/2016 Datum 15.06.2016

Der Sächsische Landtag bietet künftig Platz für drei Bienenvölker. Drei Bienenbeuten wurden dazu auf dem Grundstück des Parlaments (Terrasse Neubau, elbseitig) platziert und in Anwesenheit von Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler und Tino Lorz, Vorsitzender des Imkervereins Dresden e. V., heute offiziell übergeben. Die Betreuung der Bienenvölker mit jeweils 10.000 bis 35.000 Tieren erfolgt durch zwei Imker des Imkervereins Dresden e. V.

Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler freut sich, dass die nützlichen Insekten am Parlamentsgebäude ab sofort eine neue Heimat haben: „Wir wollen mit der ideellen Unterstützung der Bienenzucht ein deutlich sichtbares Zeichen setzen. Die Bedeutung der Bienenhaltung für Kultur- und Nutzpflanzen sowie für die Erhaltung der Artenvielfalt und eines funktionierenden Ökosystems ist wissenschaftlich belegt.“

Der Vorsitzende des Imkerverein Dresden e.V., Tino Lorz, hält die Aufstellung der Bienenvölker in der Nähe des Plenarsaals des Sächsischen Landtags für ein wichtiges Signal für die sächsischen Imker und dankte Dr. Matthias Rößler für seine Weitsicht und für diese schöne Möglichkeit der Zusammenarbeit mit dem Parlament. Der Landtagspräsident stimmt mit dem Vorsitzenden des Imkerverein Dresden e.V. überein, dass in den nächsten Jahren alle Kraftanstrengungen seitens der Imkerschaft, der Behörden und Institutionen unternommen werden müssen, um die Anzahl von Bienenvölkern und Imkern zu steigern, in den Städten aber besonders auch in den ländlichen Regionen.

Hintergrund:
Die Honigbiene als drittwichtigstes Nutztier in Sachsen produziert nicht nur Honig, Wachs und Propolis – ihre größte Bedeutung besteht in der unverzichtbaren Bestäubung von 80 Prozent der Wild- und Nutzpflanzen. Allein der Wert der jährlichen Bestäubungsleistung in Sachsen ist mit mindestens 100 Millionen Euro zu beziffern. Die Imkerschaft leistet diesen Beitrag für die Menschen und die Umwelt zu 98 Prozent in ihrer Freizeit und für die Gesellschaft kostenlos.

Leider ist die Honigbiene in Deutschland seit 35 Jahren ausgestorben und nur noch in der Obhut und unter Betreuung der Imkerschaft überlebensfähig. Damit ist die Honigbiene auch ein Botschafter für die 411 ursprünglich in Sachsen beheimateten Wildbienenarten, von denen zwei Drittel schon ausgestorben sind bzw. als vom Aussterben bedrohte Arten gelten. Somit erlangt die Biene eine wachsende Bedeutung als Umweltindikator und somit als Partner für die Verbesserung der Lebensqualität und für eine menschen- und umweltverträgliche Flächennutzung.