Musik bewegt die Stadt: Ausstellung im Sächsischen Landtag über die Leipziger Notenspur – Midissage am 28. Oktober 2015

89/2015 Datum 06.10.2015

Ab dem 12. Oktober 2015 zeigt der Sächsische Landtag eine neue Ausstellung. Die Schau „Leipziger Notenspur – Musik bewegt die Stadt“ zeichnet sowohl die Entstehung des Notenspur-Projektes als auch die mittlerweile erreichte internationale Ausstrahlung nach.

Auf 42 Tafeln informiert die Ausstellung über folgende Themenbereiche:

  • Musiktradition von Weltrang – Das Feuer bewahren, nicht die Asche
  • Die Leipziger Notenrouten – Große Musik in der Stadt von heute
  • Tonangebende Bürgerschaft – Der Musikstadt Beine machen
  • Grenzen überschreiten – Vom Kulturprojekt zum Stadtprojekt

Installationen des Klangkünstlers Erwin Stache laden die Besucher zu eigenen Klangerfahrungen ein und verdeutlichen das Anliegen der Leipziger Notenspur-Initiative, nicht nur Kultur für Menschen zu gestalten, sondern mit ihnen.

Midissage am 28. Oktober 2015, 18 Uhr
Die offizielle Präsentation der Ausstellung erfolgt im Rahmen einer Midissage am 28. Oktober 2015 um 18 Uhr im Bürgerfoyer des Sächsischen Landtags. An die Eröffnung durch Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler schließen sich u. a. Grußworte der Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, sowie des Staatsministers der Justiz, Sebastian Gemkow an. Zum Abschluss führt Prof. Dr. Werner Schneider, Leiter der Leipziger Notenspur-Initiative, in die Ausstellung ein.

Entstehung des Notenspur-Projektes
Das Notenspur-Projekt entspringt bürgerschaftlicher Initiative und ist auch bei der Umsetzung durch starkes zivilgesellschaftliches Engagement geprägt. Es steht damit in bester Leipziger Tradition. In Leipzig, das in diesem Jahr den 1000. Jahrestag seiner Ersterwähnung feiert, haben Bürgerinnen und Bürger die Förderung von Kunst und Kultur selbst in die Hand genommen und über Jahrhunderte einen Nährboden geschaffen, der immer wieder berühmte Komponisten – Telemann und Bach, Lortzing und Mendelssohn, Schumann und Wagner, Grieg und Mahler, Reger und Janáček und viele andere – angezogen hat.

Das in der Leipziger Bürgerschaft entstandene Notenspur-Projekt verbindet die außergewöhnliche Leipziger Musiktradition und -gegenwart mit der Stadt – ihrer Architektur, ihren öffentlichen Räumen und ihren Grünbereichen, ihrer Geschichte, ihren Persönlichkeiten und ihren Bürgern. Wegen seiner Entstehung aus der Bürgerschaft hat das Projekt viele Facetten gewonnen, die es nicht hätte, wenn es auf dem Reißbrett einer Agentur oder Verwaltung erdacht worden wäre.

Das seit 1998 entwickelte Kultur-, Bürger- und Tourismusprojekt „Leipziger Notenspur“ ist inzwischen sowohl ein Identifikationsmerkmal der Leipziger Bürgerschaft als auch ein touristischer Anziehungspunkt. Es wirkt als Klammer für die weltweit einmalige Dichte authentischer Wohn- und Wirkungsstätten der Musikgeschichte und als Dachmarke im Stadtmarketing der Musikstadt Leipzig. Die Ausstellung zeigt, dass ein Projekt dieser Größenordnung nur durch gemeinsame Anstrengungen von Bürgerschaft, Wirtschaft, Stadt und Freistaat möglich ist. Sie zeigt aber auch, dass sich neue Ideen nicht im Selbstlauf durchsetzen und dass das Zusammenspiel von Bürgerinitiative und Verwaltung zugleich Innovations- und Konfliktpotential in sich birgt. Deshalb wird in der Ausstellung auch die Frage thematisiert, welche Rahmenbedingungen bürgerschaftliches Engagement benötigt, um zum Wohl des Gemeinwesens wirken zu können.

Neue Wege in der Erinnerungs- und Vermittlungskultur
Breiten Raum nehmen in der Ausstellung die neuen Wege der Notenspur-Initiative in der Erinnerungs- und Vermittlungskultur ein. Besonderen Wert legt die Notenspur-Initiative darauf, das außergewöhnliche Musikerbe Leipzigs nicht nur auf die „Kunsttempel“ und damit das so genannte Bildungsbürgertum zu beschränken, sondern es über Generations- und Bildungsgrenzen hinweg erlebbar zu machen. Indem beim Notenspur-Projekt die Stadt von heute zum Vermittlungs-, Kommunikations- und Identifikationsmedium der Leipziger Musiktradition gemacht wird, entstehen vielfältige Anknüpfungspunkte und Zugänge für Menschen mit unterschiedlichen Interessen und unterschiedlicher Herkunft.

Weil das Leipziger Notenspur-Projekt die Substanz des Musiklandes Sachsen wie in einem Brennpunkt zeigt und die große kulturelle Tradition unter der besonderen Perspektive ihrer bürgerschaftlichen Förderung darstellt, ist das Bürgerfoyer des Sächsischen Landtags ein besonders passender Ort für dieses Bürger-, Kultur- und Tourismusprojekt.

Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist bis zum 12. November 2015 im Sächsischen Landtag zu sehen und kann jeweils montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden. An Feiertagen bleibt die Schau geschlossen.