Das Parlament hat einen Antrag der AfD-Fraktion zu einem milliardenschweren Finanzpaket des Bundes mehrheitlich abgelehnt. Die Fraktion hatte darin gefordert, die Staatsregierung solle im Bundesrat gegen die dafür erforderliche Änderung des Grundgesetzes stimmen. Zustimmung zu diesem Teil des Antrags gab es auf der Sondersitzung neben der AfD-Fraktion von der BSW-Fraktion. Dem ersten Teil des Antrags, der u. a. verfassungsrechtliche Zweifel am zeitlichen Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens notierte, stimmte ausschließlich die AfD-Fraktion zu. Die AfD-Fraktion und der fraktionslose Abgeordnete, Matthias Berger, bezeichneten die Grundgesetzänderung als Betrug am Wähler, da der Bundestag diese im Eiltempo und mit den Stimmen bereits abgewählter Abgeordneter beschlossen hätte. Dass es in Sachsen keine Mehrheit für die Zustimmung zur Änderung des Grundgesetzes gebe, machte auch die BSW-Fraktion deutlich. Die CDU-Fraktion wies hingegen darauf hin, dass die Staatsregierung und nicht das Landtagsparlament Teil des Bundesrats sei und diese dort eigenständig und unabhängig handle. Für die SPD-Fraktion eröffne die Gesetzesänderung die Möglichkeit einer „großen Investitionsoffensive“. Auch die BÜNDNISGRÜNEN argumentierten, dass die geplanten Investitionen für die Zukunftsfähigkeit des Landes sorgen würden. Die Linke sprach sich für weitreichende Reformen oder gar eine Abschaffung der Schuldenbremse aus. Ministerpräsident Michael Kretschmer betonte die Notwenigkeit von Investitionen in Sicherheit und Infrastruktur.